Kunstrasen, Fluch oder Segen?

Kunstrasen, die einen lieben ihn, die anderen hassen ihn.

Aber wieso ist das so? Wir allen kennen ihn und haben je nach Verein, Liga und Bundesland schon mal Erfahrungen mit dem Kunstrasen gemacht. Mal gute, mal schlechte. Ich persönlich verbinde viele Gute Erfahrungen mit dem Kunstrasen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich die längste Zeit auf Kunstrasen trainiert habe.

Doch was sind eigentlich die Vorteile?

Jeder kennt es, der Rasen oder Ascheplatz wurde nicht richtig gepflegt, gewässert oder die Torhüter aus eurem Verein verbringen die meiste Zeit im 5 Meter Raum. Somit wird diese Fläche schnell zu einem sandigen, meist steinharten und unebenem Fleck. Wie oft springen die Bälle gerade im 5 Meter Raum wild herum? Wie oft habt ihr schon ein Tor kassiert und es auf den Platz geschoben? Das euch sowas auf einem Kunstrasen passiert ist sehr unwahrscheinlich.

Also der perfekte Torhüter Untergrund?

Eher nein. Auch wenn wir einige Vorteile gegenüber dem herkömmlichen Rasen haben, haben wir mindestens genauso viele Nachteile. Habt ihr schonmal intensiv auf Kunstrasen trainiert? Ich kann euch sagen, dass es mitunter ziemlich schmerzhaft sein kann, wenn ihr euch nicht richtig schützt und kleidet. Zudem kommt der hohe Verschleiß hinzu. Trikot, Hose, Stutzen und vor allem Handschuhe halten nur ein Bruchteil, wie auf normalem Rasen. Nach ein paar Paraden auf dem Kunstrasen sind sie auf der Innenfläche nahezu Schwarz. Das liegt hauptsächlich an der Reibung mit den Gummipartikeln, welche dem Kunstrasen zugefügt werden. Somit geht schnell eine Menge Grip verloren.

Handschuhe speziell für den Kunstrasen?

Hiervon raten wir euch ab. Wieso? Naja, solche Handschuhe halten zwar etwas länger bieten dafür aber so gut wie keinen Grip. Was bringt es euch, wenn eure Handschuhe weniger verschleißen, euch dafür aber nur minimalen Grip bieten?

Ist Kunstrasen gleich Kunstrasen?

Definitiv nicht. Ich durfte schon auf dem Kunstrasen vom SV Werder Bremen trainieren und ich kann euch sagen das ist kein Vergleich zum Kunstrasen vom nächsten Dorfverein. Hier gibt es immense Qualitätsunterschiede. Besagter Kunstrasen war wirklich sehr weich und angenehm zu spielen. Ich habe aber auch schon auf solchen gespielt, die sich anfühlten wie eine Betondecke mit aufgezogenem Teppich. Daher kann man sagen, Kunstrasen ist nicht gleich Kunstrasen.

Aber was ist, wenn ich nur auf Kunstrasen spielen kann?

Wir Torhüter müssen uns in dem Fall ganz besonders schützen. Wichtig ist es robuste Kleidung mit genug Polsterung zu tragen. Gerade die Torwarthose ist hier mit Bedacht zu wählen. Dicke Polster an den Knien und der Hüfte sind optimal. Allen Torhütern die lieber mit kurzer Hose spielen, würde ich empfehlen eine gepolsterte Unterziehose zu tragen. Sonst kann es schnell sehr schmerzhaft werden. Auch die Torwarthandschuhe benötigen besondere Pflege. Sie werden schnell schmutzig und es ist dringend zu empfehlen sie nach jedem Training oder Spiel zu waschen. Auch sollten sie stets angefeuchtet werden um den Abrieb zu minimieren.

So, ich hoffe mein kleiner Einblick in die Welt des Kunstrasen hat euch gefallen. Ich bin mir sicher, ihr werdet euch in vielen Situationen genau so wiederfinden. Habt ihr auch ähnliche Erfahrungen gemacht? Wir würden uns sehr auf euern Kommentar freuen. Falls ihr weitere solcher Themen diskutieren wollt, lasst es uns wissen!

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